Im Trading an der Börse kann sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse spekuliert werden. Bei einem Long Trade kauft der Anleger ein Handelsobjekt oder ein Finanzinstrument (wie etwa eine Aktie, eine Anleihe oder ein CFD ) und hofft auf steigende Kurse. Bei einem Short Trade hingegen wird auf fallende Kurse gesetzt, indem das Handelsobjekt leerverkauft wird.
Der Begriff Long Trade oder Short Trade wird immer nur für den Trade verwendet, der zur Eröffnung der Position geführt hat. Wenn eine Aktie gekauft wird, wird dies als Long Trade bezeichnet. Wird diese Long Position später wieder geschlossen, indem die Aktie verkauft wird, wird dies nicht als Short Trade bezeichnet.
Inhalt
Long und Short Trade bei Aktien und Anleihen
Long und Short bei CFDs
Long und Short bei Optionsscheinen und Optionen
Long und Short Trade bei Aktien und Anleihen
Ein Trader, der eine Long Position mit Aktien oder Anleihen aufbaut, kauft eine Aktie oder eine Anleihe. Die Long Position steigt im Wert, wenn die Kurse steigen. Fallen die Kurse, verliert die Position an Wert.
Beim Short Trade hingegen werden die Aktien leerverkauft, um von fallenden Kursen zu profitieren. Dazu leiht sich der Trader die Aktien von einem anderen Anleger und verkauft diese dann an der Börse. Wenn die Kurse der Aktie nach dem Verkauf fallen, kann er die Aktien günstiger zurückkaufen und macht so einen Gewinn. Steigen die Kurse der Aktie hingegen, so macht er mit seinem Short Trade einen Verlust.
Mehr Informationen finden Sie im Artikel Long und Short bei Aktien.
Long und Short bei CFDs
Beim Trading mit CFDs setzt man auf die Kursbewegung des zugrundeliegenden Basiswertes. Bei einem Long Trade kauft der Trader einen bestimmten CFD und hofft, dass der Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes steigt. Der Long CFD gewinnt an Wert, wenn der Kurs des Basiswertes steigt und verliert an Wert, wenn der Kurs des Basiswertes fällt.
Bei einem Short Trade wird ein CFD verkauft. Nun macht der CFD Gewinn, wenn der Kurs des Basiswertes fällt. Wenn der Kurs des Basiswertes hingegen steigt, rutscht die Short Position ins Minus.
Mehr erfahren Sie im Artikel Long und Short mit CFDs.
Long und Short bei Optionsscheinen und Optionen
Bei Optionsscheinen beziehen sich die Bezeichnungen Long und Short auf den Optionsschein und nicht auf den zugrundeliegenden Basiswert. Der Käufer eines Call Optionsscheins hofft auf steigende Kurse des Basiswerts, während der Käufer eines Put Optionsscheines auf fallende Kurse spekuliert. Beide hoffen allerdings darauf, dass der Kurs ihres Optionsscheines steigt. Sie halten beide mit ihrem Optionsschein eine Long Position. Eine Long Position in einem Call Optionsschein wird als Long Call bezeichnet. Bei einem Put Optionsschein spricht man von einem Long Put.
Ein Trader, der einen Call Optionsschein gekauft hat, hat das Recht den Basiswert (z.B. eine Aktie) zu einem festgelegten Basispreis zu kaufen. Der Emittent des Optionsscheins hingegen ist verpflichtet dem Trader die Aktie zum festgelegten Preis auszuhändigen. Der Emittent nimmt in diesem Geschäft die Short Position ein. Bei der Ausgabe des Optionsscheins erhält er vom ersten Käufer eine Prämie ( = den Preis den der Käufer für den Optionsschein zahlt). Wenn der Kurs des Optionsscheins am Verfallstag unter dem Wert der anfänglich gezahlten Prämie liegt oder der Optionsschein sogar wertlos verfällt, macht der Emittent einen Gewinn. Er hofft also darauf, dass der Optionsschein an Wert verliert.
Bei Optionsscheinen nimmt meistens eine Bank die Short Position ein. Im Gegensatz dazu kann bei Optionen am Terminmarkt auch von anderen Markteilnehmern die Short Position eingenommen werden.
Der Verkauf eines Call Optionsschein wird als Short Call bezeichnet. Bei einem Put Optionsschein wird von einem Short Put gesprochen.
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