Der Hammer wird an der Börse als Umkehrsignal gedeutet und kündigt einen kommenden Aufwärtstrend an. Das Signal besteht aus einer einzigen Kerze mit einem kleinen Körper und einem langen unteren Schatten.
Der Hammer ist ein Chartsignal, das nur in einem Kerzenchart (Candlestick Chart) oder einem Candle Volume Chart beobachtet werden kann.
In der Charttechnik gilt der Hammer als bullishes Umkehrsignal. Taucht die Formation in einem Abwärtstrend auf, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs in die Gegenrichtung dreht und zu steigen beginnt.
Das bearishe Gegenstück zum Hammer ist der Shooting Star, der fallende Kurse voraussagt.
Inhalt
Aufbau der Hammerkerze
Einstiege nach dem Hammer
Der Hammer als Chartsignal im Trading
Aufbau der Hammerkerze
Die Hammer Formation befindet sich immer in einem Abwärtstrend. Der Hammerkerze gehen also fallende Kerzen voraus. Allerdings muss der Abwärtstrend vor dem Hammer kein langfristiger Abwärtstrend sein. Gerade kurze Gegenbewegungen in einem langfristigen Aufwärtstrend können sehr erfolgversprechend sein.
Die Hammerkerze selbst besteht aus einem sehr kleinen Körper und einem langen Schatten.
Der Körper befindet sich im oberen Bereich der Kerze. Der obere Schatten ist entweder nicht vorhanden oder er ist sehr klein ausgeprägt. Die Farbe des Körpers spielt bei diesem Chartsignal keine Rolle.
Der untere Schatten ist deutlich länger als der Körper. Je nach Literatur sollte er mindestens die zwei- bis dreifache Größe des Kerzenkörpers haben.
Einstiege nach dem Hammer Signal
Grundsätzlich gibt es drei mögliche Einstiegsvarianten nach einer Hammerkerze.
1.Beim direkten Einstieg wird eine Position am Ende des Handelstages eröffnet. Dies ist die Variante, die zu den meisten Verlustrades führen wird. Leider ist der Hammer kein perfektes Signal und in vielen Fällen wird sich der Markt trotz Hammerkerze weiter nach unten bewegen.
2. Deshalb warten die meisten Trader vor dem Einstieg auf eine Bestätigung des Signals. Dies kann dadurch erfolgen, dass gewartet wird, bis die folgende Kerze über das Hoch der Hammerkerze steigt. Erst dann wird in den Trade eingestiegen. Der Einstieg erfolgt in den meisten Fällen mittels einer Stop Buy Order. Natürlich führt diese Art des Einstiegs zu einem etwas höheren Einstiegskurs. Allerdings werden durch diesen Einstieg viele Fehlsignale heraussortiert, bei denen der Kurs trotz Hammer unterhalb des Hammerkurses eröffnet und von da an weiter fällt.
3.Die letzte Einstiegsvariante verlangt nicht nur, dass der Kurs über den Höchstkurs des Hammers steigt, sondern fordert sogar, dass der Kurs oberhalb dieses Höchstkurses schließt. Die neue Position wird bei dieser Variante also erst am Ende der Folgekerze eröffnet.
Der Hammer als Chartsignal im Trading
In vielen Fällen wird der Trader nicht ausschließlich aufgrund des Hammer Signals eine neue Position eröffnen. Vielmehr wird der Hammer als Timing Indikator eingesetzt. Der Trader rechnet also aufgrund seiner fundamentalen oder technischen Analyse mit steigenden Kurses und sucht nur noch den perfekten Einstiegszeitpunkt. Zum Beispiel könnte ein Trader in einem bestehenden Aufwärtstrend eine kurzfristige Gegenbewegung dazu nutzen eine neue Position aufzubauen.
Generell sollte gesagt werden, dass der Hammer eher ein kurz- bis mittelfristiges Signal ist. Wenn der Kurs seit mehreren Wochen nach unten läuft, wird ein einzelnes Hammer Signal sicherlich nicht zu einem Trendumschwung führen. Der Hammer sollte eher dazu genutzt werden, um Trendumschwünge in kurzfristigen Trends vorauszusagen. Optimal sind Abwärtstrends mit 2 – 6 Abwärtskerzen vor dem Hammer.
Bücher zum Thema Candlestick Charts
Technische Analyse mit Candlesticks
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Das Standartwerk zur Candlestick Analyse
Steve Nison war der Mann, der die Candlestick Charts im Westen bekannt gemacht hat.
Die 21 wichtigsten Candlestick-Formationen – simplified
von Melvin Pasternak
Kurzer Überblick über die wichtigsten Candlestick Formationen
Weitere Candlestick Formationen im Kerzenchart
Bullish Engulfing Pattern und Bearish Engulfing Pattern
Rising Three Methods und Falling Three Methods
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