Bei der Buy and Hold Strategie wird eine Aktie oder ein anderes Wertpapier gekauft und dann über einen sehr langen Zeitraum gehalten. Dabei werden starke Kursschwankungen einfach ausgesessen. Es wird also weder bei starken Kurseinbrüchen verkauft, noch wird bei starken Anstiegen ein Gewinn mitgenommen. Der ideale Investor, der nach der Buy and Hold Strategie vorgeht, kauft also einen Wert, wartet einige Jahre und schaut erst dann wieder nach, wie sich seine Anlage entwickelt hat.
Vorteile der Buy and Hold Strategie
Geringe Kosten
Ein großer Vorteil der Buy and Hold Strategie sind die geringen Transaktionskosten.
Broker- und Börsengebühren fallen bei dieser Strategie nur einmal beim Kauf und dann, möglicherweise Jahrzehnte später, wieder beim Verkauf eines Investments an.
Dies ist ein großer Vorteil gegenüber aktiveren Strategien, bei denen die Transaktionsgebühren oft einen Großteil der erzielten Gewinne wieder auffressen.
Wenig Aufwand
Die Buy and Hold Strategie verlangt vom Investor lediglich eine einzige Entscheidung zu Beginn der Investition. Danach muss der Anleger eigentlich keine Zeit mehr mit dem Beobachten seiner Anlage verbringen, da er ja generell nicht in irgend einer Form eingreifen darf.
De facto ist es eine der größten Herausforderungen bei dieser Strategie, nicht auf dramatische Kursschwankungen zu reagieren.
Wie hat sich die Buy and Hold Strategie in der Vergangenheit entwickelt?
Auch wenn es in der Vergangenheit in einigen Jahren zu deutlichen Kurseinbrüchen kam, so haben sich die Aktienmärkte langfristig betrachtet positiv entwickelt. Zumindest die großen westlichen Indizes haben auf lange Sicht alle gute Renditen erwirtschaftet.
Der DAX zum Beispiel wurde im Jahr 1988 zu einem Kurs von 1163 Punkten eingeführt. Anfang 2020 stand der DAX bei 13500 Punkten. Ein Investor, der von Anfang an in den DAX investiert gewesen wäre, hätte also seine Anfangsinvestition mehr als verzehnfachen können.
Auch im Vergleich zu aktiven Strategien, bei denen öfter in eine Position ein- und wieder ausgestiegen wird, muss sich die Buy and Hold Strategie nicht verstecken.
Beispielsweise gelingt es den meisten aktiv gemanagten Aktienfonds nicht bessere Renditen als der DAX oder S&P zu erzielen. Häufiges Umschichten der Positionen führt also nicht zwingend zu besseren Ergebnissen.
Unterschied zwischen Investment in Indizes und Investment in Aktien
Man sollte aber nicht aufgrund der guten Entwicklungen der Indizes zu dem Schluss kommen, dass sich alle Aktien auf lange Sicht gut entwickeln. Wie oben bereits gesagt, hätte ein Investor, der 1988 in den DAX investiert hätte einen sehr ordentlichen Wertzuwachs erzielt. Hätte er allerdings im Jahre 1988 anstatt eines direkten Investment in den Index alle im DAX notierten Aktien gekauft und bis heute gehalten, so hätte er deutlich schlechtere Resultate erzielt.
Mehr als die Hälfte der ursprünglich im DAX gelisteten Unternehmen sind mittlerweile aus dem Index ausgeschieden. Zwei Unternehmen, Deutsche Babcock und Karstadt, mussten Insolvenz anmelden. Die anderen ausgeschiedenen Unternehmen wurden entweder übernommen oder notieren mittlerweile in kleineren Indizes wie dem MDAX.
Zusammengenommen war die Wertentwicklung dieser Unternehmen sicherlich schlechter als die Wertentwicklung des DAX.
Bis jetzt haben wir nur Unternehmen aus dem DAX betrachtet. Also nur die größten Unternehmen, die (meistens) relativ solide finanziert sind. Betrachtet man alle an der Börse gelisteten Unternehmen, so war der Anteil der Unternehmen, die in der Vergangenheit in Probleme gekommen waren, sogar noch deutlich größer.
Wer also langfristig in Aktien investieren möchte, sollte diese vor dem Kauf einer gründlichen Untersuchung unterziehen und zumindest gelegentlich überprüfen, ob die Unternehmen nicht in Zukunft größeren finanziellen Problemen entgegensehen könnten.
Investment in ETFs
Eine Alternative zum Investment in Einzelaktien ist natürlich ein direktes Investment in den Index. Dies kann zum Beispiel mit Hilfe von ETFs und bestimmten Zertifikaten erfolgen. Hier sei aber darauf hingewiesen, dass die Emittenten dieser Wertpapiere meistens eine jährliche Gebühr verlangen. Daher ist die Rendite dieser Anlagen immer etwas geringer als die Rendite des Index selbst.
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