Die Cup and Handle oder Tassenformation ist eine Chartformation, die das Aussehen einer Tasse hat. Die Formation folgt auf eine Aufwärtsbewegung und sagt steigende Kurse voraus.
Inhalt
Was ist das Cup and Handle Pattern?
Aufbau der Formation im Detail
Einstieg nach der Cup and Handle Formation
Was ist das Cup and Handle Pattern?
Das Cup and Handle Pattern ist eine sogenannte Fortsetzungsformation, die immer auf einen Aufwärtstrend folgt und die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung nach dem Ende der Formation voraussagt. Die Cup and Handle Formation ist eine relativ breite Formation, die sich über Wochen und Monate herausbildet. Dementsprechend führt auch ein Ausbruch aus dieser Formation häufig zu einer längerfristigen Aufwärtsbewegung.
Die Formation kann in allen Arten von Börsencharts, wie bspw. Kerzencharts, Balkencharts oder Liniencharts, gefunden werden.
Im Chart unten sehen Sie den typischen Aufbau einer Cup and Handle oder Tassenformation.
Die Cup and Handle Formation kann in drei Teile unterteilt werden.
- Vor der Formation befindet sich der Kurs in einem längeren Aufwärtstrend.
- Nach der Aufwärtsbewegung fällt der Kurs zurück und bildet einen U- förmigen Boden aus. Der Boden gleicht in seinem Aussehen einer Tasse (engl. Cup).
- Nachdem sich der Kurs nach der Bodenbildung wieder nach oben bewegt hat, kommt es zu einem erneuten Kursrücksetzer. Dieser Rücksetzer bildet den Henkel (engl. Handle) der Tasse.
Aufbau der Formation im Detail
Schauen wir uns nun die einzelnen Teile der Formation etwas genauer an.
Aufwärtsbewegung vor der Tassenformation
Die Cup and Handle Formation ist eine Fortsetzungsformation. Eine Aktie, in deren Chart eine Cup and Handle Formation auftaucht, setzt also ihren vorherigen Aufwärtstrend nach dem Ende der Formation weiter fort. Vor der Formation sollte sich die Aktie also in einem längerfristigen Aufwärtstrend befunden haben.
Wir wollen eine Aktie kaufen, die sich schon vor der Formation gut entwickelt hat und nur kurzfristig in ihrer Aufwärtsbewegung ausgebremst wurde.
Konsolidierung
Auf den Anstieg folgt eine Konsolidierung, die mehrere Wochen oder Monate andauern kann. Dabei bilden sich mehrere Tiefpunkte im Chart heraus. Werden die einzelnen Tiefs miteinander verbunden, erhält man die tassenförmige Linie, die der Formation ihren Namen gibt.
Der Kurs sollte während der Abwärtsbewegung nicht allzu tief gefallen sein. Die Tiefs der Tassenformation sollten deutlich innerhalb des vorherigen Aufwärtstrends liegen.
Häufig bilden Aktien eine Cap and Handle Formation während einer allgemeinen Marktkonsolidierung aus. Die Aktie fällt also, weil der Gesamtmarkt einbricht. In diesem Fall sollte man sich auf die Aktien fokussieren, die sich besser entwickelt haben als der Markt und die im Vergleich zu anderen Aktien deutlich weniger stark gefallen sind und schneller wieder eine Trendwende zeigen.
Henkel
Der Henkel setzt am oberen Rand der Tasse an. Die Kurse haben sich also vorher schon wieder nach oben bewegt. Im Idealfall bewegen sich die Kurse innerhalb des Henkels erneut nach unten. Die Kurse fallen also und drängt so die letzten unsicheren Investoren aus der Aktie heraus.
Es gibt allerdings auch Tassenformation, bei denen sich die Kurse im Henkel nur seitwärts oder sogar aufwärts bewegen. Allerdings ist hier die Erfolgswahrscheinlichkeit der Formation etwas geringer.
Einstieg nach der Cup and Handle Formation
In eine Cup and Handle Formation sollte erst eingestiegen werden, nachdem sich der Henkel vollständig herausgebildet hat. Der Einstieg kann auf zwei Arten erfolgen.
Einstieg 1
Bei der ersten Variante erfolgt der Einstieg, nachdem der Kurs die Abwärtsbewegung im Henkel durchbrochen hat. Häufig lassen sich die Hochs im Henkel mit einer Trendlinie miteinander verbinden. Steigt der Kurs deutlich über diese Trendlinie, kann über einen Einstieg nachgedacht werden.
Beispiel
In unserem Chart befinden sich die Kurse im Henkel in einem Abwärtskanal, der durch die beiden parallelverlaufenden Linien markiert ist.
Der Pfeil zeigt den Bereich, in dem der Kurs die obere Linie durchbricht.
Wenn sich der Kurs über der roten Linie halten kann, könnte hier in eine neue Kaufposition eingestiegen werden.
Einstieg 2
Bei der zweiten Variante erfolgt der Einstieg erst, nachdem der Kurs über das Hoch vor dem Henkel gestiegen ist.
Beispiel
Wir betrachten denselben Kursverlauf wie oben.
Diesmal zeigt die obere rote Linie das Hoch vor dem Henkel an.
Bei dem durch den Pfeil markierten Bereich steigt der Kurs über das alte Hoch und erzeugt so ein Kaufsignal.
Beim zweiten Einstieg erfolgt der Kauf also etwas später als bei der ersten Variante. Allerdings ist hier die Wahrscheinlichkeit etwas höher, das der Trade im Gewinn endet.
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