Trading Range oder Rechteck Formation

In einer Trading Range pendelt der Kurs zwischen einer oberen Widerstandslinie und einer unteren Unterstützungslinie hin und her. Ein erneutes Abprallen von einer der beiden Linie kann zu einem kurzfristigen Einstieg in die Gegenrichtung genutzt werden. Bei einem Ausbruch aus der Trading Range (Trading Range Breakout) kann eine Position in Richtung des Ausbruchs eröffnet werden.

Inhalt


1. Aufbau der Trading Range

2. Trading mit der Trading Range

2.1 Abpraller von einer der Linien

2.2 Trading Range Breakout


Aufbau der Trading Range


Eine Trading Range folgt immer auf eine starke Aufwärts- oder eine starke Abwärtsbewegung. Innerhalb der Range geht diese Bewegung in eine Seitwärtsbewegung über. Dabei schwankt der Kurs zwischen zwei waagerechten Linien oberhalb und unterhalb des aktuellen Kurses.

Trading Range

Die obere Linie ist die Widerstandslinie, an der der Kurs bereits mehrfach nach einer Aufwärtsbewegung abgeprallt ist. Die Widerstandslinie stellt also eine Barriere nach oben dar.

Die untere Linie ist die Unterstützungslinie. Auch von dieser Linie ist der Kurs bereits mehrfach abgeprallt. In diesem Fall ist der Kurs jedoch mehrmals auf die Linie gefallen, ohne sie jemals durchbrechen zu können. Diese Linie stellt also eine Barriere nach unten dar.

In einer Trading Range prallt der Kurs also abwechselnd von zwei parallel verlaufenden Linie ab. Die Formation hat die Form eines Kastens, weswegen sie im Deutschen auch als Rechteck Formation bekannt ist.

Trading mit der Trading Range


Beim Trading mit der Trading Range können sowohl Abpraller von einer der beiden Linien als auch Ausbrüche aus der Trading Range gehandelt werden.

  • Abpraller werden dazu genutzt, um eine kurzfristige Position in Gegenrichtung zu eröffnen.
  • Durchbricht der Kurs hingegen eine der beiden Linie, so ist mit einer längeren Bewegung in Richtung des Ausbruchs zu rechnen. Bei einem Ausbruch aus der Trading Range wird also auf eine längere Trendbewegung gesetzt.

Abpraller von einer der Linien


Da der Kurs bereits in der Vergangenheit mehrfach von der Linie abgeprallt ist, erwarten viele Trader bei einer erneuten Annäherung an die Linie, dass der Kurs erneut von der Trading Range Linie abprallen und danach wieder in die Gegenrichtung laufen wird. Aus diesem Grund spekulieren Sie auf eine kurzfristige Bewegung in die Gegenrichtung.

Sehr risikofreudige Trader eröffnen eine Position bereits, wenn der Kurs die Linie erreicht. Dies ist besonders deshalb risikoreich, da der Kurs in einigen Fällen eben doch die Linie durchbricht. In diesen Fällen setzt häufig eine heftige Kursbewegung in Ausbruchsrichtung ein, sodass der Trader plötzlich mit deutlichen Verlusten konfrontiert ist.

Eine etwas risikoärmere Variante ist es zu warten, bis der Kurs tatsächlich von der Linie abprallt und erst dann eine Position zu eröffnen.

In beiden Fällen würde ein Trader bei einem Abpraller von der Unterstützungslinie eine Kaufposition (Long Position) und beim Abprallen von der Widerstandslinie eine Verkaufsposition (Short Position) eingehen. In der Regel werden die Positionen gehalten, bis die gegenüberliegende Linie erreicht ist.

Trading Range Breakout


Beim Trading Range Breakout wird eine Position eröffnet, nachdem der Kurs eine der beiden Linien durchbrochen hat. Der Kurs ist also aus der Trading Range ausgebrochen und bewegt sich nun außerhalb des Kastens.

In der Regel bricht der Kurs in Richtung des vorherigen Trends aus. Befanden wir uns also vor der Trading Range in einem Aufwärtstrend, so ist ein Ausbruch nach oben wahrscheinlicher als ein Fall unter die untere Linie. Bei einem Ausbruch nach oben nimmt der Kurs seine vorherige Trendbewegung wieder auf, weswegen die Trading Range als eine Fortsetzungsformation bezeichnet wird.

Einstiege

Für den Einstieg nach einem Ausbruch gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Zum einen kann per Stop Buy Order in eine neue Position eingestiegen werden. In diesem Fall wird automatisch eine Position eröffnet, sobald der Kurs die Linie durchbricht. Dieses Vorgehen wird zu vielen Verlusttrades führen. Oftmals bewegt sich der Kurs nur kurzfristig über die Trading Range Linie, nur um dann kurz danach wieder unter die Linie zu fallen.

Wenn andere Trader ebenfalls Stop Orders oberhalb der Linie gesetzt haben, kommt es oftmals nach einem Durchbruch zu einem sprunghaften Kursanstieg. Dieser Anstieg bricht dann aber häufig ebenso schnell wieder in sich zusammenbricht, sobald alle Orders abgearbeitet wurden. Die Trader befinden sich dann relativ unvermittelt in einer Verlustposition wieder. In diesem Fall spricht man auch von einer Bullenfalle (bzw. in einer Abwärtsbewegung von einer Bärenfalle).

Die zweite Möglichkeit wäre es zu warten, bis sich die Ausbruchsbewegung etwas verfestigt hat. Beispielsweise könnte abgewartet werden, ob der Kurs außerhalb der Trading Range schließt. Dadurch ist die Gefahr in eine Bullenfalle zu tappen etwas geringer.

Noch konservativere Trader warten auf die erste Gegenbewegung. Fällt der Kurs im Verlauf der Gegenbewegung wieder in die Trading Range zurück, so handelt es sich wahrscheinlich um einen Fehlausbruch und es wird keine neue Position eröffnet. Dreht der Kurs hingegen schon vor Erreichen der Linie wieder zurück oder prallt von der Linie ab, so ist dies ein positives Zeichen und deutet auf eine intakte Trendbewegung hin. In diesem Fall kann mit dem Aufbau einer Position begonnen werden.

Volumen

Trader, die einen Trading Range Breakout traden, beobachten oft zusätzlich das Volumen während des Ausbruchs. Erfolgt der Durchbruch bei einem gleichzeitig hohen Volumen, so ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich die Bewegung verfestigt und der Kurs weiter in Ausbruchsrichtung läuft.

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