Minutencharts, Stundencharts, Tagescharts und Wochencharts zeigen alle den Kurs eines Wertpapiers an, betrachten dabei aber verschiedene Zeiteinheiten. Während Minutencharts und Stundencharts relativ kleine Zeiträume zeigen, betrachten Wochencharts oft Zeiträume von mehreren Jahren.
Inhalt
Was ist ein Tageschart ?
Was ist ein Stundenchart ?
Was ist ein Wochenchart ?
Mehrere Charts kombinieren
Was ist ein Tageschart ?
Jeder Börsenchart zeigt die Kursentwicklung eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum. Dabei wird in regelmäßigen Abständen ein neuer Kurs in den Chart eingetragen.
Der bekannteste Chart ist der Tageschart. Beim Tagescharts wird am Ende eines jeden Tages ein neuer Kurs eingetragen. In einem Linienchart wird dabei immer der letzte Kurs des Tages eingezeichnet.
Der Linien Chart oben zeigt die Schlusskurse von 4 Tagen. Die Kurse der letzten drei Tage sind durch die roten Pfeile markiert. Die gezackte blaue Linie entsteht, wenn die Kurse verbunden werden. In einem Tageschart werden nur die Handelstage eingezeichnet. Da am Wochenende nicht gehandelt wird, werden diese Tage auch nicht im Chart gezeigt.
Bei Kerzencharts werden neben dem letzten Kurs zusätzlich der erste Kurs, der höchste Kurs des Tages und der tiefste Kurs des Tages eingezeichnet. Anhand der Kerze kann der Trader also erkennen, wie stark der Kurs an dem betrachteten Tag geschwankt ist. Jede Kerze im Tageschart steht für die Bewegung an einem bestimmten Tag.
Was ist ein Stundenchart ?
Während beim Tageschart am Ende jedes Tages ein neuer Kurs eingezeichnet wird, wird bei einem Stundenchart am Ende einer jeden Stunde ein neuer Kurs eingezeichnet. Beim Linienchart wird also der letzte Kurs der abgelaufenen Stunde eingetragen. Beim Kerzenchart werden zusätzlich der höchste, der erste und der tiefste Kurs der Stunde eingezeichnet. Die einzelnen Kerzen im Stundenchart betrachten daher einen deutlich kleineren Zeitraum als die Kerzen im Tageschart.
Beispiel
Der Xetra DAX wird jeden Tag von 09:00 Uhr bis 17:30 Uhr gehandelt. Pro Tag werden in einem Stundenchart also 9 Kerzen (oder Schlusskurse) eingezeichnet, während im Tageschart für den gleichen Zeitraum nur eine einzige Kerze eingetragen wird.
Der Stundenchart zeigt also deutlich kleinere Zeiträume an als der Tageschart. Nehmen wir an, in einem Chart befinden sich 90 Kerzen. Im Stundenchart repräsentieren diese 90 Kerzen eine Kursbewegung von 10 Tagen. Im Gegensatz dazu, zeigt ein Tageschart mit 90 Kerzen die Kurse der letzten 18 Wochen an. (Eine Woche hat 5 Handelstage).
Der Vorteil des Stundencharts ist, dass auch Bewegungen innerhalb eines Tages beobachtet werden können. Der Nachteil ist, dass längerfristige Bewegungen teilweise nicht mehr im Chart erkennbar sind.
Stunden- und Minutencharts werden meistens von Daytradern verwendet, die in eine Trading Position einsteigen und den Trade am selben Tag wieder schließen. Aber auch andere Anleger betrachten Stundencharts, um den perfekten Einstieg in eine längerfristige Position zu zu finden.
Neben Stundencharts, die eine Stunde betrachten, gibt es auch 2 Stunden- und 4 Stundencharts. In diesen Charts wird alle 2 beziehungsweise alle 4 Stunden eine neue Kerze eingezeichnet. Daneben werden auch Charts mit kleineren Einheiten verwendet. Bei 30 Minuten Charts beispielsweise bildet eine Kerze nur einen Zeitraum von 30 Minuten ab.
Was ist ein Wochenchart ?
Während Stundencharts kleinere Zeiträume betrachten, zeigen Wochencharts deutlich größere Zeiträume als der Tageschart. Hier werden nur am Ende einer jeden Woche neue Kurse in den Chart eingetragen. In einem Kerzenchart zeigt eine Kerze also den höchsten Kurs der Woche, den tiefsten Kurs der Woche, den ersten Kurs und den letzten Kurs der Woche. Der Wochenchart zeigt deswegen deutlich größere Zeiträume, weswegen sich in diesem Chart besonders gut längere Trendbewegungen beobachten lassen.
Mehrere Charts kombinieren
Viele Trader beobachten beim Trading gleichzeitig mehrere Charts mit unterschiedlichen Zeiteinheiten. Wird beispielsweise im Tageschart ein Trading Signal erkannt, kann zuerst im Wochenchart geprüft werden, ob das Signal in Richtung des übergeordneten Trends erfolgt. Im Anschluss kann der Stundenchart konsultiert werden, um den perfekten Moment für den Einstieg zu finden.
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