Buy the Dip Strategie | Aktien nach Kursrücksetzern kaufen

Anleger, die nach der Buy the Dip Strategie vorgehen, kaufen eine Aktie oder ein anderes Wertpapier, nachdem es zu einem Kursrücksetzer gekommen ist. Die Strategie hat den Vorteil, dass zu etwas besseren Kursen eingestiegen wird, allerdings besteht die Gefahr, dass die Kurse weiter fallen.

Inhalt


Was bedeutet Buy the Dip ?

Kauf im Aufwärtstrend

Buy the Dip im Seitwärtstrend

Buy the Dip im Abwärtstrend

Überlegungen, bevor in einen Dip eingestiegen wird


Was bedeutet Buy the Dip ?


Mit einem Dip wird an der Börse ein leichter Kursrücksetzer bezeichnet. Buy the Dip bedeutet also, dass nach einem Kursrückgang gekauft wird, um so zu etwas besseren Kursen einsteigen zu können. Je nachdem, in welchem Marktumfeld die Strategie angewendet wird, ist die Strategie unterschiedlich erfolgreich. Der Kauf in einem Aufwärts- oder Seitwärtstrend kann durchaus profitabel sein, in einem Abwärtstrend ist dieser Einstieg hingegen riskant.

Kauf im Aufwärtstrend


Auch in einem starken Aufwärtstrend kommt es immer wieder zu Kursrücksetzer. Diese Rücksetzer können vom Trader genutzt werden, um etwas günstiger in den bestehenden Aufwärtstrend einzusteigen. Da in einem stabilen Aufwärtstrend die Fortsetzung der Aufwärtsbewegung relativ wahrscheinlich ist, ist diese Variante des Buy the Dip Einstiegs relativ erfolgsversprechend.

Um zu prüfen, ob der Aufwärtstrend noch intakt ist, reicht dabei ein Blick auf den Linienchart. Befindet sich das aktuelle Dip oberhalb des vorherigen Dips, ist der Aufwärtstrend noch intakt. In unserem Chart ist das aktuelle Dip mit einem gelben Pfeil markiert. Das vorherigen Tief wird durch den blauen Pfeil angezeigt. In unserem Beispiel notiert der Kurs oberhalb des vorherigen Tiefs, der Trend ist also noch intakt.

Wenn der Kurs hingegen bereits unter das vorherige Tief gefallen ist, ist Vorsicht geboten und der Kauf sollte eher nicht durchgeführt werden.

Langfristig orientierte Anleger nutzen kleinere Dips, um günstig in einen längeren Aufwärtstrend einzusteigen. Diese Anleger planen ihre Position über einen längeren Zeitraum zu halten. Einige Trader hingegen sind eher kurzfristig orientiert. Sie versuchen nach einem Tief in eine neue Position einzusteigen, um diese danach beim nächsten Zwischenhoch wieder zu verkaufen. Dieses Vorgehen wird auch als „Buy the dip and sell the rip“ bezeichnet.

Buy the Dip im Seitwärtstrend


In einer längerfristigen Seitwärtsbewegung prallt der Kurs oft abwechselnd von einer oberen Widerstandslinie und einer unteren Unterstützungslinie ab. In unserem Chart sind diese beiden imaginären Linien als rote Linien eingezeichnet.

Befindet sich der Dip nahe der unteren Linie, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass der Kurs erneut nach oben abprallt. Viele kurzfristig orientierte Trader kaufen eine Aktie im Bereich der Unterstützungslinie und verkaufen sie, wenn sich der Kurs wieder der oberen Linie nähert. Fällt der Kurs hingegen nach dem Einstieg unter die Unterstützungslinie, sollte die Position zur Verlustbegrenzung geschlossen werden.

Buy the Dip im Abwärtstrend


Befindet sich der Kurs in einer Abwärtsbewegung oder ist der Kurs aus einer Seitwärtsbewegung nach unten ausgebrochen, so ist der Kauf nach einem Kursrücksetzer deutlich riskanter.

Hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs weiter fällt und die Abwärtsbewegung fortsetzt deutlich höher als bei den beiden vorherigen Szenarien. Zum einen wird hier gegen die Richtung des übergeordneten Trends investiert, zum anderen gibt es keine Unterstützungen, an denen der Kurs Halt finden könnte.

Überlegungen, bevor in einen Dip eingestiegen wird


  • Bevor nach einem Dip eingestiegen wird, sollte immer der langfristige Trend überprüft werden. Befindet sich der Dip in einem Abwärtstrend oder einem uneinheitlichen Trend, sollte eher nicht eingestiegen werden.
  • Wird bei einer bestimmten Aktie ein Kursrückgang beobachtet, sollte immer überprüft werden, ob nur diese Aktie gefallen ist oder ob auch der Gesamtmarkt eingebrochen ist. Fällt nur der Kurs der Aktie, obwohl der Gesamtmarkt steigt, sollte überprüft werden, ob es irgendwelche Unternehmensmeldungen gibt, die für den Kurseinbruch verantwortlich sind. Hier muss nun der Anleger entscheiden, welche Auswirkungen die Meldungen auf den langfristigen Erfolg des Unternehmens haben und ob sich ein Einstieg in die Aktie lohnt.
  • Anstatt zu kaufen, während die Kurse noch fallen, kann auch erst abgewartet werden, bis der Kurs erste Zeichen der Erholung zeigt. Dadurch erfolgt der Einstieg manchmal etwas später, allerdings ist so das Risiko geringer, dass der Kurs nach dem Einstieg seine Abwärtsbewegung weiter fortsetzt.
  • Noch bevor in eine neue Position eingestiegen wird, sollte der Trader für sich festlegen, an welchem Punkt er wieder aussteigen wird, falls der Kurs weiter fällt. Im Falle eines Aufwärtstrends oder eines Seitwärtstrends bieten sich hier die vorherigen Tiefs als gute Position für einen Stoppkurs an.

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