Ein Anleger, der nach einer Handelsstrategie handelt, geht nach einem vorher festgelegten Plan vor. In der Regel legt dieser Plan fest, wann in eine Aktie eingestiegen wird und wann die Position wieder geschlossen werden muss. Viele Handelsstrategien legen zusätzlich bestimmte Kriterien fest, die eine Aktie erfüllen muss, bevor in sie investiert werden darf.
Im Folgenden finden sie eine Übersicht über einige bekannte Handelsstrategien.
Inhalt
Trendfolgestrategien
Saisonale Handelsstrategien
Candlestick Formationen
Strategien bekannter Börsenspekulanten
Trendfolgesstrategien
Trendfolgestrategien sind Handelsstrategien bei denen der Trader eine Position in Richtung des bestehenden Trends eingeht. Dabei versucht er möglichst früh in einen bestehenden Trend einzusteigen und danach möglichst nah am Ende des Trends wieder auszusteigen. Trendfolgestrategien erzielen zumeist gute Resultate in Märkten mit starken und langen Trendbewegungen. In Seitwärtsmärkten kommt es hingegen oft zu Verlusten. Die meisten Trendfolgestrategien nutzen Indikatoren wie gleitende Durchschnitte oder Trendkanäle, um den Zeitpunkt für den Einstieg und Ausstieg festzulegen.
Bekannte Trendfolgesysteme sind:
Double Moving Average Crossover
Die Double Crossover Strategie nutzt zwei gleitende Durchschnitte zum Erzeugen von Signalen zum Einstieg und Ausstieg. Wenn der kurzfristigere der beiden Durchschnitte den langfristigeren Durchschnitt von unten nach oben kreuzt, liegt ein Kaufsignal vor. Ein Verkaufssignal entsteht, wenn der kurzfristigere Durchschnitt unter den langfristigen fällt.
Triple Moving Average Crossover
Die Triple Moving Average Methode geht ähnlich wie die Double Moving Average Methode vor. Auch hier werden zwei gleitende Durchschnitte zum Erzeugen von Handelssignalen genutzt. Allerdings wird nun ein dritter Durchschnitt als Filter eingesetzt, um weniger erfolgversprechende Signale herauszufiltern.
Beim Donchian Kanal gibt die obere Linie den höchsten Punkt der letzten Tage an, während die untere Linie den tiefsten Punkt angibt. Wird der Kanal vom Kurs durchbrochen, so entsteht ein Handelssignal.
Der Keltner Channel wird mit Hilfe eines gleitenden Durchschnitts und der Handelsspanne berechnet. Auch hier kommt es zu einem Handelssignal, wenn der Kurs eine der beiden Kanallinien durchbricht.
Beim Parabolic SAR werden grüne und rote Punkte eingesetzt, die anzeigen, ob sich der Kurs im Augenblick in einem Abwärtstrend oder einem Aufwärtstrend befindet.
Einen Überblick über die verschiedenen Trendfolgesysteme finden sie im Artikel Trendfolgesysteme.
Saisonale Handelsstrategien
Saisonale Handelsstrategien sind nicht das ganze Jahr über im Markt investiert. Statt dessen hält der Anleger nur in den Monaten eine Position, in denen sich der Markt in der Vergangenheit besonders häufig positiv entwickelt hat.
Handelsstrategien mit Aktien meiden in der Regel die Monate im Sommer und frühen Herbst, da es hier besonders häufig zu Kurseinbrüchen gekommen ist. Im Gegensatz dazu werden die letzten Monate des Jahres als besonders erfolgversprechend angesehen.
Bekannte saisonale Handelsstrategien sind:
Wie der Name schon besagt, werden bei dieser Strategie alle Aktien im Mai verkauft. Im Verlauf des Sommers bleib der Anleger nicht investiert, um dann im September wieder in den Aktienmarkt einzusteigen.
Die Halloween Strategie geht davon aus, dass sich die Aktienmärkte in den Monaten nach Halloween besser entwickeln als in der restlichen Zeit des Jahres.
Candlestick Formationen
Candlestick Formationen sind bestimmte Kombinationen von Kerzen im Kerzenchart (Candlestick Chart). Taucht eine Candlestick Formation im Chart auf, so wird dies meistens als ein Zeichen für einen (kurzfristigen) Trendwechsel gesehen. Anleger, die diese Formationen nutzen, setzen also in der Regel auf eine Trendumkehr.
Übersicht Candlestick Formationen
In diesem Artikel finden Sie eine Liste mit einigen der bekanntesten Candlestick Formationen.
Strategien bekannter Börsenspekulanten
Die Turtle Trader waren eine bekannte Gruppe von Tradern, die vor allem im Rohstoff- und Devisenmarkt tätig waren. Die Turtles nutzen ein Handelssystem, dass mehrere Donchian Kanäle zum Einstieg und Ausstieg benutzte.
Nicolas Darvas und seine Strategie
Nicolas Darvas war ein ungarischer Börsenspekulant, der mit dem Aktienhandel ein Vermögen verdiente. Bekannt ist er u.a. für die nach ihm benannte Darvas Box.
Jesse Livermore und seine Strategie
Jesse Livermore gilt als einer der bekanntesten Spekulanten überhaupt. Livermore gelang es mehrfach in seinem Leben ein riesiges Vermögen aufzubauen, nur um dieses kurz darauf immer wieder zu verlieren.