Im Equivolume Chart wird der Kurs in Form von rechteckige Boxen dargestellt. Die Höhe der Boxen stellt dabei die Spanne zwischen Höchstkurs und Tiefstkurs dar. Durch die Breite der Boxen wird das Handelsvolumen abgebildet. Je breiter die betrachtete Box, desto größer war das Handelsvolumen in dem betrachteten Zeitraum.
Der Equivolume Chart ähnelt stark dem Candle Volume Chart. Allerdings gibt ein Kerze im Candle Volume Chart im Unterschied zur Box im Equivolume Chart zusätzlich noch den Eröffnungskurs und den Schlusskurse an.
Der Equivolume Chart wurde von Richard W. Arms entwickelt.
Aufbau der Boxen im Equivolume Chart
Die Equivolume Boxen werden meistens als ungefüllte Rahmen dargestellt. Die obere und untere Linie der Rahmen geben den höchsten und den tiefsten Kurs der betrachteten Periode wieder.
Die Farbe der Box gibt an, ob der Kurs in der betrachteten Periode gefallen oder gestiegen ist. Hierzu werden die Schlusskurse betrachtet, obwohl sie selbst nicht im Equivolume Chart abgebildet sind..
Wenn der Schlusskurs der Box über dem vorherigen Schlusskurs liegt, so ist die Box grün eingefärbt, schließt die Box dagegen unterhalb des vorherigen Schlusskurses, so ist die Box rot eingefärbt.
Die Breite der Box liefert Informationen über das Handelsvolumen. Das Handelsvolumen gibt an, wie viele Stücke des im Chart betrachteten Wertes im betrachteten Zeitraum gehandelt worden sind. Wird zum Beispiel der Tageschart einer Aktie betrachtet, so gibt das Handelsvolumen an, wie viele Aktien innerhalb des betrachteten Tages gehandelt wurden. Wurden überdurchschnittlich viele Aktien gehandelt, so ist die Box breiter als die vorherigen Box. Wurden hingegen weniger Aktien als üblich gehandelt , so ist die Box schmaler als die übrigen Boxen.
Die breite der Box gibt hierbei keine absolute Zahl an, sondern zeigt an, wie groß das Handelsvolumen im Vergleich zu den vorherigen Boxen war.
Der Equivolume Chart im Trading
Equivolume Charts werden meisten eingesetzt, um die Stärke von Ausbrüchen zu bewerten. Durchbricht der Kurs beispielsweise eine Widerstandslinie oder bricht aus einem Trendkanal aus, so gilt das Ausbruchssignal als stärker, wenn der Ausbruch mit einem hohen Handelsvolumen einhergeht.
Ein Signal sollte also eher gehandelt werden, wenn die Ausbruchsbox eine überdurchschnittlich breite Box ist.
Wenn mit einem Equivolume Chart gehandelt wird, sollte immer beachtet werden, dass die einzelnen Boxen nur den Höchst- und Tiefstkurs angeben. Was der Equivolume Chart hingegen nicht zeigt ist der Punkt an dem der Kurs geschlossen hat. Eine hohe Box im Equivolume Chart bedeutet daher nicht, dass der Kurs auch tatsächlich im oberen Bereich geschlossen hat.
Wenn wir uns die letzte Box im oberen Chart ansehen, könnten wir annehmen, dass der Kurs oberhalb der Widerstandslinie geschlossen hat. Tatsächlich ist es aber ebenso möglich, dass der Kurs die Widerstandslinie zwar kurzfristig durchbrochen hat, dann allerdings wieder unter die Linie gefallen ist und nahe am Eröffnungskurs geschlossen hat (Chart unten). Dieses Muster kommt gerade in der Nähe von Widerstandslinien häufig vor.
Wenn ein Trader also ausschließlich den Equivolume Chart betrachtet, so kann es leicht dazu kommen, dass er die tatsächliche Marktsituation falsch einschätzt und er daraus resultierend die falschen Entscheidungen trifft.
Ein Trader, der mit dem Equivolume Chart arbeitet, sollte daher immer zusätzlich einen weiteren Chart, wie beispielsweise einen Candlestick Chart oder einen Balkenchart, zu Rate ziehen, bevor er eine Position eingeht.
Weitere Chartarten
Candle Volume Kerzen sind einfache Candlestick Kerzen, bei denen zusätzlich über die Breite der Kerzen angegeben ist, wie groß das Handelsvolumen im betrachteten Zeitraum war.
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