Mit Hilfe der Orderdetails billigst, bestens und Limit gibt ein Anleger an, zu welchen Bedingungen ein Wertpapier gekauft oder verkauft werden soll.
Der Orderzusatz billigst bei einer Kauforder besagt, dass eine Aktie zum nächstmöglichen Zeitpunkt zum tiefsten Kurs, bei dem es auf der Gegenseite einen Verkäufer gibt, gekauft werden soll.
Bei einer Verkaufsorder bedeutet der Orderzusatz bestens, dass die Aktie zum nächstmöglichen Zeitpunkt zum höchsten handelbaren Kurs verkauft werden soll.
Mit Hilfe einer Limit Order legt ein Käufer den höchsten Preis fest, den er bereit ist, für ein Wertpapier zu zahlen. Ein Verkäufer gibt mit einer Limit Order den Mindestpreis an, ab dem er bereit ist seine Aktie zu verkaufen.
Inhalt
Orderausführung an der Börse
Market Order mit Orderzusatz billigst
Market Order mit Orderzusatz bestens
Probleme bei illiquiden Werten
Limit Order
Orderausführung an der Börse
Um besser zu verstehen, wie die Orderdetails billigst, bestens und Limit funktionieren, sehen wir uns zunächst an, wie an der Börse Orders ausgeführt werden.
An der Börse gibt es eine Reihe von verschiedenen Ordertypen. Die zwei Ordertypen, die uns im Folgenden interessieren, sind die Market Order und die Limit Order.
- Bei der Market Order gibt der Anleger seinem Broker oder seiner Bank den Auftrag, ein Wertpapier zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
- Bei einer Limit Order legt der Anleger fest, welchen Kurs er höchstens für ein Wertpapier zahlen möchte bzw. welchen Preis er mindestens bei einem Verkauf für sein Wertpapier erhalten möchte.
Oben sehen Sie ein Orderbuch, wie es an der Börse zur Kursfestlegung genutzt wird. Im Orderbuch sind nur die Limit Orders eingetragen. In der linken Spalte sind die Kauforders verzeichnet. Rechts sind die Verkaufsorders zu sehen. Nehmen wir an, wir betrachten das Orderbuch für eine Aktie. In unserem Beispiel gibt es einen Anleger, der 50 Aktie zu einem Preis von 99,50€ kaufen möchte. Ein weiterer Anleger möchte sogar 200 Aktie kaufen, ist aber höchstens bereit 99,25€ pro Aktie dafür zu zahlen. Auch auf der Verkäuferseite gibt es zwei Orders. Der erste Anleger möchte 150 Aktien zu einem Mindestpreis von 100,50€ verkaufen. Der zweite Anleger ist bereit 100 Aktie für 101,00€ zu verkaufen.
Sie sehen, dass im Augenblick kein Geschäft zustande kommt. Nun kommt die Market Order ins Spiel.
Market Order mit Orderzusatz billigst
Mit dem Orderzusatz billigst gibt der Käufer an, dass er die Aktie sofort zum im Augenblick geringsten Preis kaufen möchte. Um herauszufinden, welches Angebot im Moment am günstigsten ist, schauen wir uns die rechte Seite des Orderblocks an. Im Augenblick ist das billigste Angebot die Limit Order zu 100,50€. Möchte also zum Beispiel ein Anleger 20 Aktien mit Hilfe einer billigst Order kaufen, so würde er dafür 100,50€ zahlen müssen.
Market Order mit Orderzusatz bestens
Bei einer Order mit dem Zusatz bestens möchte ein Verkäufer seine Aktien zum nächstmöglichen Zeitpunkt zum besten verfügbaren Kurs verkaufen. Nehmen wir an, ein Anleger möchte 50 Aktien bestens verkaufen. Um den besten (= höchsten) Preis zu ermitteln, werfen wir einen Blick auf die linke Spalte des Orderbuchs. Die höchste Kauforder liegt bei 99,50€. Bei einer bestens Order würde der Anleger seine Aktien also für 99,50€ verkaufen.
Achtung! Probleme bei illiquiden Werten
Die Aktien von großen börsennotierten Unternehmen, wie beispielsweise DAX Werten, werden beinahe ständig gehandelt. Bei diesen Werten liegen Ankaufskurse (Geld) und Verkaufskurse (Brief) meistens ehr eng beieinander. Bei weniger häufig gehandelten Werten ist dies aber nicht immer der Fall. Hier kann es passieren, dass ein Anleger, der mit einer billigst Order Aktien kaufen will, deutlich mehr bezahlt, als er eigentlich erwartet hätte.
Beispiel
Ein Anleger möchte die Aktie A kaufen. Die Aktie wurde zuletzt zu einem Kurs von 100€ gehandelt. Das Orderbuch für die Aktie sehen Sie unten. Es gibt jeweils nur eine Limit Kauforder und eine Verkaufsorder. Beide Limit Orders liegen weit vom letzten Kurs entfernt.
Der billigste Kurs zu dem die Aktie momentan gehandelt werden kann liegt bei 105€. Der Anleger wird bei einem Kauf mit einer billigst Order die Aktie also für 105€ und damit für 5€ über dem vorherigen Kurs kaufen.
Gerade bei kleineren Unternehmen, aber auch bei amerikanischen Aktien vor der US Handelseröffnung und beim Handel an weniger liquiden Börsen sollten Sie auf die aktuelle Spanne zwischen Geldkurs und Briefkurs achten. Viele Online Broker zeigen mittlerweile den Geld- und Briefkurs bei der Orderausführung an. Daneben können Sie den Geld- und Briefkurs auch bei den meisten Börsenportalen wie Onvista, Godmode Trader oder Wallstreet Online einsehen.
Limit Order
Was aber, wenn unser Anleger von oben nicht 105€ für die Aktie zahlen möchte? In diesem Fall könnte er versuchen, die Aktie mit einer Limit Order günstiger zu kaufen. Bei einer Limit Order legt der Anleger den Preis fest, zu dem er eine Aktie kaufen oder verkaufen möchte. Anders als bei einer Market Order weiß der Anleger bei einer Limit Order zu welchem Preis seine Order ausgeführt wird. Allerdings ist nicht garantiert, dass die Order überhaupt ausgeführt wird.
Nehmen wir an unser Anleger hält 100€ für einen guten Preis und gibt eine Limit Order für 30 Aktien zu einem Preis von 100€ ab. Die Limit Order steht nun über der Order zu 98,50€ im Orderbuch. Der nächste Verkäufer könnte nun seine Aktien für 100€ an unseren Anleger verkaufen. Findet sich ein Verkäufer, so hat unser Anleger im Vergleich zur billigst Order 5€ bei seinem Aktienkauf gespart. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass kein neuer Verkäufer auftaucht, der bereit ist die Aktie für 100€ zu verkaufen. In diesem Fall erhält unser Anleger keine Aktien.
Bei einer Kauforder ist die Nichtausführung der Order meistens nur ein geringes Problem. Anders sieht es bei einem Verkauf aus. Hier kann es passieren, dass bei einem plötzlichen Kurseinbruch die Kurse fallen, ohne das vorher die Limit Order ausgelöst wurde. In diesem Fall entstehen dem Anleger Verluste, die er mit einer bestens Order nicht erlitten hätte.
Anmerkung
Die Limit Order muss natürlich nicht unbedingt zwischen Geldkurs und Briefkurs gesetzt werden. Einige Trader setzen eine Limit Order auch deutlich weiter vom aktuellen Kurs entfernt. Beispielsweise könnte ein Anleger der Meinung sein, dass die Aktie zwar langfristig steigen wird, es aber kurzfristig zu einem Kursrücksetzer kommt. In diesem Fall setzt er seine Limit Order um einige Euro unterhalb des aktuellen Kurses. Treffen seine Vorhersagen ein, so kann er die Aktie auf diese Weise deutlich günstiger erwerben. Falls die Aktie aber direkt ohne Unterbrechung zu steigen beginnt, geht er leer aus.
Fazit
Bei Wertpapieren, bei denen Geldkurs und Briefkurs nur wenige Cent voneinander entfernt liegen, lohnt sich eine Limit Order meistens nicht. Bei weniger liquiden Werten sollte aber geprüft werden, ob das Setzen einer Limit Order von Vorteil sein kann.
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